Montag, 21. März 2016

So eröffnest Du Deinen eigenen Design-Shop bei Spreadshirt

𝙳𝚒𝚎𝚜𝚎𝚛 𝙱𝚎𝚒𝚝𝚛𝚊𝚐 𝚎𝚗𝚝𝚑ä𝚕𝚝 𝚆𝚎𝚛𝚋𝚞𝚗𝚐.
Liebe Kreative!

Vor kurzem habe ich meinen Design-Shop bei Spreadshirt.de eröffnet. Diesen möchte ich Euch natürlich zum einen nicht vorenthalten. Zum anderen würde ich Euch auch gern zeigen, wie einfach es ist, solch einen Shop selbst zu eröffnen!

Ich weiß ja, dass die meisten von Euch auch sehr kreativ unterwegs sind. Viele von Euch nähen, einige malen, drucken, zeichnen und andere entwerfen auch ihre eignen Designs.

Ich entwerfe schon seit einiger Zeit meinen eigenen Graphiken. Begonnen hat es bei mir mit meinen Baggerkissen. Diese Motive habe ich damals auf Stoff drucken lassen und dann vernäht. Gern arbeite ich auch mit Siebdruck oder aber ich rechne meine Designdateien in Stickdateien um und sticke sie dann anschließend auf Taschen oder Oberteile. Das ist alles jedoch sehr zeitaufwändig und arbeitsintensiv.
Die Grafiken dazu erstelle ich meist am Computer mit Photoshop. Manchmal dient dazu auch eine gemalte oder gedruckte Vorlage von mir, die ich umwandle. In letzter Zeit habe ich mich viel mit Marmorierungen beschäftigt. Dabei sind wunderschöne Motive entstanden, für die ich jetzt eine fantastische, wie auch einfache Verwendungsmöglichkeit gefunden habe: Ich nutze dieses Design nun für vielfältigste Produkte bei #Spreadshirt und habe in kürzester Zeit viele individuelle Produkte damit erstellt, zum Beispiel ein T-Shirt Design. Dadurch spare ich viel Zeit und kann sie nicht nur für mich nutzen, sondern auch verkaufen. Das Hochladen und Anbieten der eigenen Motive ist dabei völlig risiko- und kostenfrei.



Bei Spreadshirt hat man also ganz einfach die Möglichkeit, seine selbst entworfenen Grafiken  – wie der Firmenname es verspricht – auf T-shirts oder auch auf Handyhüllen, Taschen, Tassen, Babybodys und vielem mehr applizieren zu lassen und wie gesagt – das Tolle ist: man kann sie anbieten! Und es bringt sehr viel Spaß auszuprobieren, wie das eigene Design auf den unterschiedlichen Produkten wirkt.

Ihr braucht Euch nur bei Spreadshirt anzumelden und schon ganz es losgehen.
Ich habe hier mal ein paar Screenshots für Euch, damit Ihr Euch das vorstellen könnt, wie schnell das geht.

Ein paar Klicks genügen und schon kann es losgehen!


T-shirt selbst gestalten: Zunächst ladet Ihr Euer selbst entworfenes Bild hoch und entscheidet dann, ob Ihr das Design anbieten wollt. Das heißt, dass der Käufer das Design auf einem von ihm gewählten Produkt platzieren und bestellen kann.



Die zweite Möglichkeit ist, dass Ihr selbst Produkte aus dem Sortiment auswählt und diese dann mit Euren Designs gestaltet und perfekt in Position bringt. Dann müsst Ihr Euch nur noch entscheiden, wie hoch Euer Designpreis sein soll, der zusätzlich auf die Material- und Druckkosten aufgeschlagen wird und letztendlich in Eure eigene Tasche fließt. Dann ist Euer Shop schon fertig. Eure Shop-Url könnt Ihr dann auf Euren Social-Media-Kanälen wie Facebook, Twitter und Co bekannt machen.



Für die Profis unter Euch: Es gibt noch viele Optionen, den Shop zu individualisieren. Man kann einen Banner einbauen, Farben verändern und der Shop lässt sich auch, wie auf meinem Blog, auf der eigenen Webseite integrieren. Was wirklich auch sehr einfach geht.


Es muss lediglich nur der html-Code einkopiert werden, und dorthin gelangt man hier bei Blogger zum Beispiel, in dem man oben links, neben dem "Verfassen-Button" den "HTML-Button" auswählt und dort alles einfügt, was einem Spreadshirt an Codezeilen für die Shop-Integration ganz bequem zur Verfügung gestellt hat.

Voilà: fertig! Hier ist mein Onlineshop, ich freue mich :-)


Mein Shop mit meinen eigenen Designs :-)
Die Tasse habe ich mir gleich selbst bestellt für mein Nähzimmer :-)
Dieser Artikel wurde gesponsert von Spreadshirt.

Freitag, 18. März 2016

Rüschen nähen || Eingriffstaschen nähen || aufgesetzte Tasche nähen || Abnäher nähen – 4 Tutorials gezeigt an 1 Tasche

𝙳𝚒𝚎𝚜𝚎𝚛 𝙱𝚎𝚒𝚝𝚛𝚊𝚐 𝚎𝚗𝚝𝚑ä𝚕𝚝 𝚆𝚎𝚛𝚋𝚞𝚗𝚐.
Liebe Nähfreundinnen!
Endlich gibt es mal wieder ein paar Tutorials für Euch! Unter den bereitstehenden Links weiter unten im Text könnt Ihr vier Anleitungen finden, wie Ihr Rüschen, Eingriffstaschen, Abnäher und aufgesetzte Taschen näht. Das alles zeige ich Euch anhand einer Tasche, die ich in einer körperangepassten Form entworfen habe.
Sie lässt sich quer über die Schulter tragen und bietet komfortable Eingriffe, wenn Ihr die Hände frei haben müsst, zum Beispiel beim Einkaufen oder wenn Ihr mit Euren Kindern unterwegs seid.

Wie Ihr die Rüschen näht, könnt Ihr hier nachlesen.
Das Nähen der Rüschen ist allgemein gefasst, so dass Ihr das Tutorial auch nutzen könnt, um zum Beispiel Rüschen an einem Kleid oder Rock anzubringen.

Alles im Griff: Meine Schultertasche
Hier seht Ihr, wie die Tasche von innen aussieht sie. Sie lässt sich bequem mit Reißverschluss öffnen und bietet viel Platz für eine Zeitschrift und alles, was man unterwegs braucht.
Lässt tief blicken: viel Platz für allerlei Dinge, die frau braucht

Hier geht es zu der Anleitung, wie Ihr eine aufgesetzte Tasche nähen könnt. 
Das Tutorial lässt sich auch für aufgesetzte Taschen auf Hosen nutzen.
Taschen kann man nie genug haben

Hier geht es zu der Anleitung, wie Ihr einen Abnäher nähen könnt. 
Eigentlich benötigt man Abnäher meist für Kleidungsstücke, wie Ihr sehen könnt, kann man sie aber auch für aufgesetzte Taschen verwenden.
Abnäher mal anders: an einer aufgesetzten Außentasche
Hier geht es zu der Anleitung, wie Ihr eine Eingriffstasche näht. 
Auch hier ist die Anleitung ebenso zum Einnähen an einer Hose verwendbar. Aber warum sollte man nicht auch mal an einer Handtasche eine Eingriffstasche haben? Gerade für Taschentücher, die immer sehr schnell griffbereit sein sollten, bietet sich diese Lösung gut an!



Viel Spaß beim Nachnähen!

Freitag, 11. März 2016

Nähzimmer einrichten– praktische Tipps und meine Nähmaschinen-Sammlung

𝙳𝚒𝚎𝚜𝚎𝚛 𝙱𝚎𝚒𝚝𝚛𝚊𝚐 𝚎𝚗𝚝𝚑ä𝚕𝚝 𝚆𝚎𝚛𝚋𝚞𝚗𝚐.
Hallo, liebe Nähfreunde!
Heute möchte ich mal einen kleinen Einblick in meinen Nähraum gewähren. Vielleicht ist ja die ein oder andere Idee für Euch dabei, wie Ihr Eurer Kreativzimmer auch hübsch und ordentlich gestalten könnt.
Wie Ihr sehen könnt, ist mein Nähraum wirklich klein, was wohl vielen von Euch ähnlich gehen mag.
Dann stelle ich Euch zunächst mal meine Nähmaschinen vor…

Bei der Arbeit an meiner alten Industrienähmaschine 

Ich habe insgesamt vier Nähmaschinen, von denen ich aber meist nur zwei benutze.
Die erste ist meine Pfaff Creative 4.0, die eine Kombimaschine aus Nähmaschine und Stickmaschine ist. Ich bin wirklich nach wie vor sehr glücklich mit diesem Kauf, da sie die allermeisten Arbeiten, die ich mit Stoffen erledigen möchte, super bewerkstelligt.

Pfaff Creative 4.0 von vorne mit Blick aufs Display und ich mit meiner praktischen Schneidertasche

Meine Pfaff Creative 4.0 von der Rückseite
Sie stickt wirklich ganz wunderbar, wie Ihr hier sehen könnt:
Stickmaschine bei der Arbeit 

Pfaff 138
Und wenn ich mal wirklich dicken Stoff zu bearbeiten habe, dann muss meine gute alte Industrie-Nähmaschine Pfaff 138 ran. Es ist keine reine Leder-Nähmaschine, sondern viel mehr ein Allroundtalent, das heißt sie näht auch mal dünnere Lagen, so dass man nicht dauernd die Maschine wechseln muss.

Da wir gerade bei Pfaff sind, zeige ich Euch hier noch meine Coverlock 4.0, die ich jedoch leider sträflich vernachlässige. Ich komme einfach nicht dazu, sie wirklich zu nutzen, weil ich äußerst selten Kleidung nähe.

Pfaff Coverlock 4.0

Zu guter Letzt zeige ich Euch auch noch meine erste Nähmaschine, das gute Stück stammt noch von der Großmutter meines Mannes, tut aber nach wie vor brav ihre Dienste, wenn die anderen mal zur Wartung müssen.
Rattert wie 'ne Eins: meine alte Victoria Haushaltsnähmaschine

Wie Ihr seht, sind das viele Maschinen, die viel Platz benötigen. Schwierig in einem kleinen Raum. Deshalb habe ich Prioritäten gesetzt und einfach die Maschinen permanent aufgebaut, die ich am meisten benutze. Die anderen stehen im Schrank (was natürlich ein bisschen Schade ist).

Ordnung am Nähplatz ist die halbe Arbeit, na ja, nicht ganz ;-)

Wie Ihr im Hintergrund des Fotos seht, habe ich viele Kisten zum Verstauen meiner Näh-Utensilien – unverzichtbar für angefangene Nähprojekte oder aber auch für Stoffe, die ich nur ganz selten benutze. 

In diesem Post habe ich Euch bereits meine Schubladen-Aufbewahrungssysteme gezeigt. Für mich ist Übersichtlichkeit in meinem Nähraum sehr wichtig, sondern werde ich wahnsinnig ;-) Man baut sich mit der Zeit nämlich ziemlich schnell zu und kommt gar nicht zum Arbeiten.

Das gleiche Problem hatte ich mit meinen Stoffen. Ihr könnt da bestimmt auch ein Lied von singen, dass man irgendwann nicht mehr weiß, wohin damit. Ich hatte sie zunächst auch in den Kisten aufbewahrt, musste dann aber feststellen, dass ich bald den Überblick verloren hatte und beim Suchen eines bestimmten Stoffes, oft Stoffe entdeckt habe, von denen ich gar nicht mehr wußte, dass ich sie habe ;-)

Deshalb habe ich nach einer Lösung gesucht, die mir sowohl Übersichtlichkeit schafft, als auch platzsparend ist und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis:

Meine Stoffe in einer Vitrine

Die Vitrinen sind sehr schmal, ca. 30 cm tief, das heißt, wenig Raumverlust, aber völlig ausreichend für die Stoffe. Ich habe sie nach Farben sortiert, was nicht nur wie ein schöner Regenbogen aussieht, sondern natürlich auch die Suche erleichtert!
Eine Vitrine habe ich nur zur Hälfte verglast ausgewählt, damit ich auch unansehnlichere Dinge, wie Bügeleisen und Einlagematerialen sauber verstauen kann.
Darüber habe ich meine Näh-Literatur und meine Veröffentlichungen verstaut. Ebenso wie meine Faltordner, in denen ich Stoffreste aufbewahre, die zu groß für die Resteschubalde sind.

Vor kurzem habe ich eine Wand meines Nähzimmers gestrichen, das Foto möchte ich Euch auch nicht vorenthalten:
Mein frisch gestrichener Nähplatz. Oben auf dem Schrank seht Ihr einen Kranz aus Stoffresten

Montag, 7. März 2016

Textilkunst: Gelliprint und Freihand-Nähen werden zu einem Kissen

𝙳𝚒𝚎𝚜𝚎𝚛 𝙱𝚎𝚒𝚝𝚛𝚊𝚐 𝚎𝚗𝚝𝚑ä𝚕𝚝 𝚆𝚎𝚛𝚋𝚞𝚗𝚐.
Liebe Kreative!

Ich möchte Euch heute eine Kombination aus zwei Textilkunst-Techniken vorstellen, die ich zusammenfließen lassen und in ein Kissen – mein neues Farnkissen – verarbeitet habe.




Also, dann beginne ich mal von Anfang. Vor ein paar Wochen habe ich einen Druckkurs bei der lieben Kristina von Am liebsten Bunt besucht. Dort haben wir unter fachkundiger Anleitung und mit viel Spaß vor allem Papiere bedruckt.

Beim Druckkurs war's lustig: es ist toll, wenn Blogger sich richtig kennenlernen!
Links: Farbmischpalette, Mitte: Gelliplate, rechts: fertige Druckbilder
Zum Drucken haben wir sogenannte Gelliplatten verwendet. Dieser Druck benötigt keine Druckpresse. Die Platten gibt es aus Silikon, welche ich persönlich bevorzuge oder auch aus Gelatine. Zuerst wird dazu Farbe auf einer separaten Pappe oder Glasplatte vermischt. Nun kann man nach Herzenslust verschiedene Schablonen auf die Gelliplatten legen, die schöne Abdrücke hinterlassen. Ich habe für mein Kissen ein Farnblatt verwendet. Die Farbe wird dann mit einer Farbrolle auf die Gelliplatte gestrichen und dann wird das Papier oder der Stoff für den Druck darauf gelegt.
In Nahaufnahme: Farn auf Gelliplatte, gedruckt wird mit Acrylfarbe und Linolrolle
Ganz zum Schluss habe ich aber noch einen Probedruck auf Baumwollstoff gewagt. Ganz schlicht in schwarz-weiß mit ein paar mintgrünen und weinroten Farbresten, die das Bild erst spannend machen, wie ich finde.
Gelliart auf Baumwolle

Dieses interessante Stoffstück wartete nun einige Wochen in meinem Stoffschrank darauf, von mir verarbeitet zu werden. Erst mußte aber mal eine Idee her. Dann habe ich mir vor eine Woche einen neuen Nähfuß bestellt, nämlich einen zum Freihand-Nähen (Dynamic Springfoot), was ich schon seit langer Zeit einmal ausprobieren wollte. Somit war dann klar, was ich machen würde. Nähmalen auf dem Gelliprint.
Erst einmal musste ich eine Farbauswahl treffen. Ich habe mich für Neongrün, Marineblau und Silberglitzer entschieden. Das Glitzergarn kann man auf den Fotos leider nicht sehr gut erkennen. In Wirklichkeit sehen die schimmernden Streifen aber richtig toll aus und setzen herrlich aufblitzende Akzente.

Farbauswahl treffen

Los geht's: Man braucht mit diesem Nähfuß nur den Stoff hin- und her zu bewegen, der Transporteur wird von der Maschine versenkt




 Zum Schluss habe ich mit Blau noch ringsherum Akzente gesetzt.

 Und etwas Glitzer zur Betonung der Farmblättchen darf bei mir nicht fehlen.
Ich liebe Glitzer!
Fertig. Nun muss das Textilbild nur noch verarbeitet werden. Ich finde es immer gut, wenn man etwas Hübsches mit etwas Praktischem kombinieren kann.
Textilkunst: Handbedruckter Stoff mit Ziernähten

Zurück zur Natur: von diesem Farn stammt mein Farbdruck auf dem Kissen

En détail: Hier sieht man schön sowohl den Druck, als auch die Ziernähte





Für die Rückseite habe ich einen blau-schwarzen Satinstoff gewählt.

Und zum Schluss noch zwei meiner anderen Drucke, diese hier aber auf Papier und gerahmt:

Mittwoch, 2. März 2016

Linolschnitt – Linoldruck auf Papier und Stoff || Muster-Mittwoch März

𝙳𝚒𝚎𝚜𝚎𝚛 𝙱𝚎𝚒𝚝𝚛𝚊𝚐 𝚎𝚗𝚝𝚑ä𝚕𝚝 𝚆𝚎𝚛𝚋𝚞𝚗𝚐.
Hallo, liebe Kreativfreunde!

In meinem letzten Post habe ich Euch ja schon erzählt, dass ich in letzter Zeit viel im Hintergrund gewerkelt habe. Ich habe Farben gemischt, gedruckt, gestempelt und gemalt und gezeichnet, sowohl auf Stoff als auch auf Papier. Heute zeige ich Euch, was ich das letzte Mal dieses Wochenende und das vorletzte Mal in der 5. Klasse ausprobiert habe: Linoldruck!
Viel Handarbeit: Schneiden bis der Arzt kommt, nein, zum Glück brauchte ich nur einmal ein Pflaster

Oh Mannomann, ich will gar nicht darüber nachdenken, wie viel Jahre der letzte Linolschnitt schon her ist oder muss ich Jahrzehnte sagen? Aber offensichtlich ist es mit dem Linolschnitt ähnlich wie mit dem Fahrradfahren: man verlernt es nicht, aber es empfiehlt sich, zu üben ;-) So ist mein erster Druck sagen wir mal "interessant" geworden :-)
Ich will ihn Euch aber dennoch nicht vorenthalten, weil heute Muster-Mittwoch bei Michaela von Müllerin-Art ist. Jeden Monat gibt es bei ihr ein Thema zum Erstellen von Mustern. Im März wurde die Technik "geschnittene Muster" vorgegeben, (die dann gedruckt werden können). Ganz gleich, ob Scherenschnitt, Papercut...ich habe mich für den Linolschnitt entschieden, denn den wollte ich schon lange ein mal wieder machen.


So, dann also rans Werk, wie habe ich es gemacht? Ich habe zunächst ein Bild gezeichnet, halb am Computer, halb per Hand. Natürlich habe ich mir ein viel zu schweres Motiv ausgewählt. Eine Frau mit Gesicht – aber ich dachte, das schaffe ich schon irgendwie. Und dann habe ich mich auch noch beim Ausschneiden der Linolplatte für den schwierigeren Schnitt entschieden, der den Schwarzliniendruck erzeugt. Klarer Fall von Selbstüberschätzung. Aber wer nicht hören will, muss fühlen, und zwar, dass es viel Arbeit ist, alle Umrandungen freizuschneiden und dass man die Messerführung wirklich gut beherrschen sollte!! Aber ich will überhaupt nicht klagen, es hat nämlich super viel Spaß gemacht. Ich will Euch nur den Tipp geben, dass man lieber mit einfach auszuschneidenden Motiven anfangen sollte und ich empfehle Euch den Weißliniendruck, der auch als nächstes auf meiner Liste steht. Dabei werden die Linien ausgeschnitten, die später auf dem Blatt weiß sind und der Hintergrund ist Schwarz. Das macht viel weniger Arbeit.Nach dem Zeichnen auf Papier, habe ich mein Motiv leicht vereinfacht auf Butterbrotpapier abgepaust. Dazu habe ich einen Bleistift mit einer dicken, weichen Miene (7B) verwendet, damit die Linien sich später auf die Linolplatte pausen lassen.

Wie Ihr seht, war mein gezeichnetes Motiv deutlich detaillierter

Dann habe die Seite mit den Bleistiftlinien auf die Linolplatte gelegt …


Butterbrotpapier mit Motiv auf Linolplatte
… und auf der Rückseite solange gemalt, bis alle Linien auf die Linolplatte übertragen waren. Im Übrigen erhebe ich hier keinen Anspruch auf korrektes Vorgehen, ich habe einfach so gearbeitet, wie ich es für mich richtig gehalten habe :-)

Durchpausen des Motivs auf die Linolplatte


Bleistiftbild auf Linol
So und dann ging es ans Abschneiden – das hat ungefähr zwei Stunden gedauert. Das hatte aber auch etwas Meditatives. Ich empfehle, die freie Hand nicht in Schnittrichtung liegen zu lassen. Auch wenn man es weiß, ein Abrutschen passiert leider trotzdem, wenn man sich nicht konzentriert. Ich spreche aus Erfahrung ;-)
Schneiden der Linolplatte


Linolspäne

Fertig, jetzt kann gedruckt werden:






Und das ist das erste Druckergebnis auf Papier: sagen wir mal so, es ist definitiv ein Unikat ;-) Aber fürs erste Mal nach 26 Jahren ganz ok.


Hier habe ich mal das Gesicht am Computer bearbeitet, so hätte ich es gern gehabt.


Und da ich gerade schon mal am Rechner saß, habe ich noch ein wenig weiter mit Musterungen rumgespielt, auch wenn das jetzt vom eigentlichen Thema mit Schnitttechniken abweicht.
Da ich gern Jugendstilmuster mag, habe ich mich für eine Spiegelung meiner tanzenden Blumenfrau entschieden, weil mich das an die Musterungen von vor gut 100 Jahren erinnerte. Oder doch eher an bemalte Küchenkacheln?
Meine linolgedruckte Blumenfrau gespiegelt
So, und da das hier ein Nähblog ist, habe ich das Motiv mit Acrylfarbe in Gold auch auf Stoff gedruckt. Der Druck hat leider nicht so gut geklappt, deshalb habe ich die Linien noch mal mit einem Pinsel nachgemalt. 


Acrylfarbe & Linolrolle: nach getaner Arbeit schnell gut abspülen!

Go for Gold!

Linoldruck auf Stoff funktioniert mit goldener Acrylfarbe nicht wirklich gut, aber immerhin wurde die Umrisse gedruckt, die ich dann ausmalen konnte. Vielleicht wäre aber auch ein Baumwollstoff besser geeignet gewesen, als Kunstwildleder
Fertig gemalt und zum Kosmetiktäschchen vernäht, sieht das "Kunstwerk" dann folgendermaßen aus:


Mein Linolschnitt auf einem Kosmetiktäschchen




Kosmetiktasche von innen ohne Futter, da das Kunstwildleder von beiden Seiten schön aussah