Mittwoch, 25. Mai 2016

Gequiltete Patchworkdecke – meine neue rosafarbene Tagesdecke

𝙳𝚒𝚎𝚜𝚎𝚛 𝙱𝚎𝚒𝚝𝚛𝚊𝚐 𝚎𝚗𝚝𝚑ä𝚕𝚝 𝚆𝚎𝚛𝚋𝚞𝚗𝚐.
Liebe Nähfreundinnen!
Mein neuer Quilt – ein Traum in rosa-senffarben 
Kennt Ihr das Gefühl, wenn ein großes Nähprojekt endlich fertig wird? Ich finde es einfach wunderbar! Dieser Stolz, es endlich geschafft zu haben und dann sein Werk bewundern zu können. Und der nächste Morgen, wenn man aufwacht und dann liegt auf dem Nähtisch nicht mehr die unfertige Decke, Tasche, Hose usw., sondern ein Ding, das man benutzen, streicheln und bewundern kann. Ja, ich weiß, ich komme hier gerade ins Schwelgen, aber das liegt daran, dass ich die Stoffe für diesen Quilt bereits vor zwei oder vielleicht sogar drei Jahren gekauft habe. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern. Zu Frühjahrsbeginn habe ich dann die Stoffschätzchen aus den Tiefen meines Stoffschrankes hervorgeholt und mich endlich drangesetzt, die kleinen Quadrate zusammenzunähen.


Close-up: Freestyle gequiltete Patchworkdecke 
Schönes Stoffpaketchen!
Die Stoffe, die ich hauptsächlich verwendet habe, sind sogenannte Charmpacks, also vorgeschnittene Stoffquadrate, das Äquivalent zu den Jelly Rolls, den Streifenrollen.
Sehr praktisch und unheimlich vorteilhaft, wenn man nicht möchte, dass das Projekt durch die ganzen Schneidearbeiten noch mal hundert Jahre länger dauert :-)
Ich habe die Stoffe von Moda "2wentythree" und die unifarbenen Bella Solids in rosa verwendet.

Sehr praktisch: Bereits zugeschnittene Quadrate
So, und dann ging es los. Ich zeig Euch mal hier ohne Anleitung, einfach zur Inspiration, was ich gemacht habe. Für die Rückseite habe ich noch den Moda Patchworkstoff Grunge und bei Stoff & Stil für die Einfassung senffarbenen Stoff dazu gekauft. Ich muss zugeben, so ein Stoffeinkauf für einen großen Quitt – soll er nicht aus Reststoffen bestehen – ist nur etwas für echte Liebhaber. Aber es ist natürlich klar, dass es günstiger ist, sich eine fertige Decke zu kaufen. Aber wo bleibt denn dann der Spaß, die Handarbeit und das Gefühl, etwas Eigenes, Einmaliges geschaffen zu haben :-)?

Hier seht Ihr also die fertig zusammengenähten Quadrate. Diese habe ich dann noch mal wild quer geschnitten, halbiert, umgedreht, auf den Kopf gestellt…ehrlich gesagt, ich weiß es nicht mehr, aber irgendwie neu zusammengenäht. Ich musste auch den Stoff, der für die Rückseite vorgesehen war, auf der Vorderseite miteinarbeiten, weil die Decke sonst nicht groß genug gewesen wäre. Jetzt ist sie ca. 150 cm breit und 240 cm lang – eine tolle Sofagröße zum Einkuscheln!

Quadrat an Quadrat

Als dann tatsächlich die Vorder- und Rückseite fertig waren, habe ich dazwischen eine nicht zu dicke und nicht zu dünne Einlage aus Baumwolle platziert und alles mit Sicherheitsnadeln fixiert, damit beim Quilten nichts verrutschen kann.
Das war für mich übrigens auch die großes Frage: Gebe ich die Decke in professionelle Hände oder quilte ich selbst? Da ich mir vor kurzem einen Freihandnähfuß gekauft hatte (hier habe ich ihn für ein anderes Kissen-Projekt verwendet) und ich gern Neues ausprobiere, war die Antwort klar! Die Decke hat schon eine ganze Reihe von Fehlerchen, aber ich lieb sie trotzdem :-)

Und so sah dann die Decke bei der Verbreitung an unserem großen Esszimmertisch aus. Denn zum Quilten braucht man Platz!
Auch die Arbeitsgeräte wollen sorgfältig gewählt sein, ich arbeite an einem hochflexiblen Hocker – der ist super für den Rücken!

Während des Quiltens stellte ich dann fest, wie anstrengend und schwierig es ist, die Stoffmassen hin- und herzubewegen. Man muss schon einen starken Druck auf die Finger ausüben und da ich in einigen YouTube Quilt-Videos, Frauen mit Spezialhandschuhen bei der Arbeit beobachtet hatte, kam mir die Idee, dass ich ja auch meine Reinigungshandschuhe mit den Noppen verwenden könnte. Die Idee war gut, der Stoff rutschte mir nicht mehr aus den Händen und ich konnte ihn gut unter der Maschine hin-un herschieben. Die Nähmaschine hatte ich natürlich vorher auf Freihandmodus mit versenktem Transporteur gestellt.

Mit den genoppten Gummihandschuhen lief die Arbeit wie am Schnürchen
Gequiltet habe ich nach Lust und Laune. Die Stiche habe ich in Form von Blättern und Kreisen geführt, was zu einem ansprechenden Ergebnis geführt hat. 
Die Quiltlinien sind in Blätter- und Kreisform genäht
Nach dem Quilten kam dann die Einfassung dran, die man hier schön sehen kann.
Schönes Binding in senfgelb

Als die Decke dann gestern Abend endlich fertig wurde, habe ich sie gleich mal ausprobiert. Sehr gemütlich und hübsch!

Eingekuschelt in einem nicht alltäglichen Werkstück!
Auch zusammengefaltet, macht die Tagesdecke einen prima Eindruck auf unserem Sofa! 
Der senffarbene Abschluss bietet einen schönen Kontrast zum Rosa und findet sich auch im Stoffmuster wieder

Und hier seht Ihr die Decke noch mal komplett von der Vorder- und Rückseite.
Decke von vorn
Auch eine schöne Rückseite kann entzücken!
Decke von hinten
Die Decke der Länge nach …

…eingerollt…

…und hier in der Leseecke!



Na, dann schnappe ich mir jetzt mal ein schönes Buch und mache es mir gemütlich :-)! Tschüß!

Leseecke mit Kuscheldecke


Sonntag, 15. Mai 2016

Schürze nähen aus Procion MX gefärbten Stoffen mit Siebdruck und Breakdown Printing

𝙳𝚒𝚎𝚜𝚎𝚛 𝙱𝚎𝚒𝚝𝚛𝚊𝚐 𝚎𝚗𝚝𝚑ä𝚕𝚝 𝚆𝚎𝚛𝚋𝚞𝚗𝚐.
Heute beginne ich meinen Blogpost mal wie einen Brief an Dich und tippe runter, was ich bei meinem letzten Stoffdruck-Workshop gelernt und was ich aus den gestalteten Stöffchen genäht habe.




          
                                                                                                                        Hamburg, den 15. Mai 2016
Liebe Stofffreundin!

Wie Du ja auf meinem Blog vielleicht schon gelesen hast, liebe ich Stoffe über alles. Schöne Stoffe in Stoffgeschäften zu bewundern, über sie zu streichen und ja, auch sie zu kaufen, gefällt mir ziemlich gut. *Hach* 
So weit so gut. Nun dachte ich mir aber, als echter Stofffan muss da noch mehr gehen und zwar ist doch das Entwerfen und Gestalten von eigenen Stoffen noch eine Note aufregender (… und erspart den Weg zum Stoffshop – mein Gott, was bin ich praktisch veranlagt ;-). Kann man doch aus der unerschöpflichen Fülle von Farben schöpfen, selbst die verschiedensten Töne anmischen und diese dann auf unterschiedlichste Arten und Weisen auf die Baumwolle bringen. 
Du ahnst es, liebe Stofffreundin, ich habe mich mal wieder zu einem Druckkurs angemeldet. Neulich war ich ja schon ein mal bei Kristina Schaper von Am liebsten Bunt zu einem Gelliprintkurs
Dieses Mal hatte ich mich für etwas ganz Besonderes entschieden, ich zitiere Kristina: "Stoffe drucken und gestalten mit Procion MX – Die  sogenannten Kaltreaktivfarben von Procion MX werden dazu verdickt und lassen sich mit Hilfe unterschiedlicher Werkzeuge auf den Stoff auftragen. Mit Spachteln, Rollen, Schablonen, Stempeln, Siebdruckrahmen etc. wird sich dem experimentellen Stoffdruck gewidmet. Auch die Technik des "Breakdown-Printing" wird ausprobiert."
Das klingt und ist sehr spannend. Also, angemeldet und losgelegt.

Unsere Truppe bestand aus vielen netten Frauen, die auch alle äußerst kreativ unterwegs sind und so war auch ein spannender kommunikativer Austausch für den Tag gesichert :-)
Kristina und ich in Action
Weil uns aufgrund eines Raumwechsels die Farben ausgekippt waren, was natürlich ein bisschen Schade war, aber so what, sh.. happens manchmal, war nicht  mehr ganz so viel Farbe übrig und deshalb sehen die Farbtöpfe auch so wild verschmiert aus, aber ich finde, wir haben das Beste aus den Resten rausgeholt! 
Unsere Procion MX Farben (Farbreste)
Und dann ging es los. Die mit Soda vorbehandelten Stoffe wurden auf die Tischplatte mit Nadeln gesteckt und dann frei nach Lust und Gusto mit den Farben bestrichen, gespachtelt, gesiebdruckt (dazu schreibe ich Dir, liebe Stofffreundin, demnächst noch einen ausführlicheren Brief) und auch mit Breakdownprinting gestaltet.
Mit Soda vorbehandelte Stoffe

Breakdown Printing klingt ganz kompliziert – ist es aber nicht. Dazu werden Siebdruck-Siebe vorab mit mustergebenden Materialen wie Plastiktüten, Zwiebelnetzen, Noppenfolie usw. und verdickter Procion MX Farbe beschichtet und getrocknet. Im Kurs haben wir diese Siebe dann auf den Stoff gelegt und sind mit neuer Farbe und Rakel darüber gegangen. Durch die neue feuchte Farbe ist nach jedem Rakeln die getrocknete Farbe raus/runtergebrochen (break down) und in den Stoff gezogen.

Hier wurde wild gefärbt, gemustert und gestaltet 

Zu Hause habe ich dann die Stoffe getrocknet und somit fixiert. Das Tolle an den Farben ist, dass sie auf der Rückseite der Baumwolle fast so kräftig durchgekommen sind, wie auf der bedruckten Seite. Am nächsten Tag habe ich dann meine Stöffchen bei 40 °C gewaschen, um die Farbreste auszuwaschen.
Hier sind die Ergebnisse:



Und, was hättest Du mit den Stoffen gemacht, meine liebe Stofffreundin? Ich habe lange überlegt und dann ist mir beim Kochen aufgefallen, dass meine Schürze ganz schön oll aussieht und schon war es beschlossene Sache, eine Schürze zu nähen. Dazu habe ich zwei meiner fünf Stöffchen zur Hand genommen.

Keine Meisterwerke, aber für den ersten Versuch mit diesen Farben ganz spannend

Procion MX Siebdruck und Stempeldruck

Breakdown Printing mit Plastiktüte auf Sieb mit verdickter Procion MX Farbe

Diese beiden Stoffe habe ich dann in Streifen geschnitten, um sie miteinander als Patchwork zu kombinieren.

In Streifen geschnittene Stoffe
Hier sind die Streifen schon in Form einer Schürze zusammengenäht.

Vorderseite der Schürze


Und so sieht die Schürze dann in Aktion aus. Von vorne:

Und von der Seite:

Die Rückseite der Schürze habe ich mit grünschimmernden Taft vernäht. So könnte ich die Schürze theoretisch auch anderes herum tragen. Ich fand das irgendwie hübscher so, da ja auch auf der linken Seite die vielen Nähte vom Patchworken zu sehen waren. Was meinst Du, liebe Stofffreundin, wie hättest Du es gemacht? Und dann habe ich nur noch die Seiten an den Armausschnitten umgenäht und fertig war der Tunnelzug für das Bändchen!


Mein Sohn hat die Schürze dann auch gleich mal Probegetragen. Steht ihm ganz niedlich, finde ich :-) Sieht fast aus wie ein schickes Sommerkleid!
Und hier kommt noch der Clou der Schürze: Sie ist wie Du schon auf dem Bild mit meinem Sohn siehst, verstellbar. So könnte dann auch mein Mann, würde er denn beim Kochen eine Schürze tragen, diese umbinden und auf seine Größe einstellen. Ich mache Dir das mal in diesem bewegten Bild vor:

So, das wars mit meinem Bericht für heute. Ich hoffe, Du fandest ihn interessant. Mir hat es auf jeden Fall mal wieder große Freude bereitet, zu werkeln und darüber zu schreiben.
Deine Vanessa 

Samstag, 14. Mai 2016

Handytasche mit Lift nähen – Anleitung

𝙳𝚒𝚎𝚜𝚎𝚛 𝙱𝚎𝚒𝚝𝚛𝚊𝚐 𝚎𝚗𝚝𝚑ä𝚕𝚝 𝚆𝚎𝚛𝚋𝚞𝚗𝚐.
Liebe Nähfreundinnen!

Heute zeige ich Euch eine Smartphonetasche, die einen sogenannten Lift besitzt, um das Handy ganz praktisch aus der enganliegenden Hülle ziehen zu können.

Der Lift ist ein Band, das um das Smartphone herum in der Tasche liegt und gleichzeitig als Verschluss des Täschchen dient, um das Handy vor dem Herausfallen zu schützen.



Nähen des Liftbandes
Geschrieben habe ich diese Anleitung für Nähwelt Flach. Deshalb findet Ihr die vollständige Beschreibung zum Nähen des Handytäschchens hier.